Bienenwachs

Bienenwachs - der Baustein des Bienenstocks


Von den Bienen mühevoll produziert und vom Mensch seit Urzeiten genutzt - ein vielseitiges Stück Natur!


Im Alter von etwa 14-16 Tagen ist eine Biene in der Lage, mit Hilfe Ihrer 8 Wachsdrüsen am Hinterleib winzige Wachsplättchen zu produzieren. Aus ihnen stellen die Bienen ihre Waben her, die sowohl als Brutkammern, als auch zur Vorratshaltung von Honig und Pollen fungieren. Dabei nutzen die Bienen instinktiv die einfachste Bauweise, die gleichzeitig am wenigsten Material verbraucht: Das Sechseck!

In dieser Bauweise kann der Bienenstock jederzeit mit geringstem Zeit- und Materialaufwand von den Baubienen erweitert werden.


Wachs ist ein überaus stabiles Material - Auf einer Wabe mit einer Seitenlänge von 22x37cm wird nur etwa 40 g Wachs von den Bienen benötigt, um rund 2 kg Honig zu lagern! Eine Zelle auf der Wabe fasst etwa 0,3 g Honig.


Die Größe von 22x37 cm entspricht in etwa dem von mir genutzten Rähmchenmaß "Deutsch Normal".

Meist geben wir Imker vorgeprägte Mittelwände aus reinem Bienenwachs in die Rähmchen. Somit ist von den Baubienen nur noch ein Aufwand von rund 20 g Wachs erforderlich.


Aber auch im Naturbau, bspw. in Baumhöhlen oder Klotzbeuten, kann so von den Bienen effektiv gebaut und erweitert werden.

Fakten zu Bienenwachs

Nutzung von Bienenwachs


Wachs wurde seit jeher vielseitig vom Menschen genutzt.

Die Ägypter erkannten bereits früh den wertvollen Nutzen von Wachs, der ihnen neben anderen Stoffen bei der Konservierung und Mumifizierung ihrer Verstorbenen half. Sie verschlossen ihre Vorratskrüge mit Bienenwachs und stellten wohl auch Kerzen her.


Im Mittelalter wurde es vorwiegend zur Kerzenherstellung verwendet und war das wichtigste Handelsgut der Zeidler (Imker). Dabei verbrauchte zum Beispiel die Hauptkirche zu Wittenberg eine Wachsmenge von 15.800 kg jährlich! Seit der Entdeckung von Paraffin und Stearin wurde das relativ teure Bienenwachs bei der Kerzenherstellung gegen diese beiden preislich günstigeren Stoffe eingetauscht.


Auch in der heutigen Zeit spielt reines Bienenwachs noch immer eine Rolle! Als E901 bezeichnet, wird es als Trennmittel für Fruchtgummi, Weingummi, Backwaren, Nüsse oder auch Kaffeebohnen verwendet. Ebenso unverzichtbar ist es in der (Natur-)Kosmetik. Aufgrund seiner pflegenden Eigenschaften wird es dort z. B. in Lippenstiften, Make-up oder Cremes eingesetzt.

Leder wird durch Wachs gereinigt, gepflegt und bleibt geschmeidig.

Früher nutzten Skifahrer zur besseren Gleitfähigkeit eine Schicht aus Bienenwachs, was heute nur noch selten der Fall ist.


Liebhaber bevorzugen heute noch immer Kerzen aus reinem Bienenwachs. Sie sind etwas teurer als Kerzen aus bspw. Paraffin, aber ihr Duft und ihr reines und warmes Licht sind einfach unvergleichlich!